In Sendling sprießt und grünt es an den unterschiedlichsten Ecken. Zwischen Häuserschluchten und auf ehemaligen Brachflächen entstehen immer mehr urbane Gärten, die nicht nur frisches Gemüse liefern, sondern auch die Nachbarschaft zusammenbringen. Wir zeigen dir, wie du Teil dieser grünen Bewegung werden kannst.
Gemeinschaftsgärten in Sendling
Der bekannteste Gemeinschaftsgarten in Sendling ist der “GartenSendling” an der Senftlstraße. Hier bewirtschaften über 30 Nachbarn gemeinsam eine ehemalige Brachfläche. Von Tomaten über Kürbisse bis hin zu Kräutern – die Vielfalt ist beeindruckend. “Als wir vor fünf Jahren anfingen, war hier nur eine verwilderte Wiese”, erzählt Maria Schmidt, eine der Initiatorinnen. “Heute ernten wir nicht nur eigenes Gemüse, sondern haben auch einen Ort geschaffen, an dem sich die Nachbarschaft trifft.”
So kannst du mitmachen
Der Einstieg in Urban Gardening ist einfacher als gedacht:
- Gemeinschaftsgärten: Neben dem GartenSendling gibt es weitere Initiativen wie den “Sendlinger Krautgarten” und das “Grüne Band Sendling”. Die meisten Gärten freuen sich über neue Mitglieder und bieten regelmäßige Kennenlerntreffen an.
- Balkongärtnern: Auch ohne eigenen Garten lässt sich Urban Gardening betreiben. Auf einem durchschnittlichen Balkon können bereits verschiedene Gemüsesorten, Kräuter und essbare Blüten gezogen werden. Besonders geeignet sind Tomaten, Salate und Radieschen.
- Hochbeete: In vielen Sendlinger Hinterhöfen entstehen kleine Hochbeete. Die Hausgemeinschaft in der Implerstraße 47 hat beispielsweise drei Hochbeete angelegt, die gemeinsam bewirtschaftet werden.
Praktische Tipps für den Start
Wer mit dem Urban Gardening beginnen möchte, sollte einige Grundlagen beachten:
- Standort: Analysiere die Lichtverhältnisse deines Gartens oder Balkons. Die meisten Gemüsesorten brauchen mindestens sechs Stunden Sonnenlicht täglich.
- Boden: Verwende hochwertige Bio-Erde und achte auf gute Drainage. Die Münchner Stadtböden sind oft verdichtet und müssen aufbereitet werden.
- Pflanzenauswahl: Starte mit robusten Sorten wie Zucchini, Mangold oder Kürbis. Diese verzeihen auch Anfängerfehler.
Vernetzung und Austausch
Die Urban Gardening Szene in Sendling ist gut vernetzt. Regelmäßige Treffen finden im Nachbarschaftstreff Sendling statt. Hier werden Erfahrungen ausgetauscht, Samen getauscht und gemeinsame Aktionen geplant. Die Facebook-Gruppe “Urbane Gärtner Sendling” hat mittlerweile über 500 Mitglieder und ist eine wertvolle Informationsquelle.
Unterstützung von der Stadt
Das Projekt “München querbeet” der Stadt München unterstützt Urban Gardening Initiativen. Interessierte können sich hier beraten lassen und Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Flächen erhalten. Auch finanzielle Förderung ist unter bestimmten Voraussetzungen möglich.
Zukunftsperspektiven
Urban Gardening in Sendling wächst stetig. Neue Projekte wie der geplante “Sendlinger Küchengarten” an der Großmarkthalle zeigen, dass das Interesse ungebrochen ist. “Wir sehen Urban Gardening nicht nur als Hobby”, erklärt Thomas Weber vom GartenSendling. “Es ist ein wichtiger Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit und Lebensqualität in unserem Viertel.”
Wer sich für Urban Gardening in Sendling interessiert, kann sich jeden ersten Samstag im Monat beim Gartenstammtisch im Nachbarschaftstreff informieren. Hier werden Neulinge herzlich willkommen geheißen und in die grüne Gemeinschaft eingeführt.